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Visuelle Rehabilitation? 

Die meisten Informationen aus der Umwelt erhalten wir durch unsere Augen. Defizite in diesem Bereich führen demnach zu einer massiven Einschränkung im Alltag. Diese visuellen Defizite können durch Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Traumata oder neurologische Erkrankungen entstehen und zu Gesichtsfeldausfälle, Doppelbilder, Leseschwierigkeiten, verminderten Sehvermögen oder anderen visuelle Beschwerden führen. 

Die visuelle Rehabilitation soll helfen die Defizite zu beseitigen oder zu verbessern. Auch wenn bestimmte Beschwerden keine Besserung versprechen, können Patient:innen durch Kompensationsstrategien die Defizite im Alltag besser bewältigen. Die visuelle Rehabilitation ist eine Therapie des visuellen Systems, sprich der Zusammenarbeit von Augen und Gehirn, sie leistet einen wichtigen Beitrag und schafft optimale Voraussetzungen für die Rehabilitation im interdisziplinären Team.

Eine Zuweisung durch einen Facharzt oder den Hausarzt ist nicht notwendig. 

Wie sieht eine Therapieeinheit aus?

Am Beginn der Therapieeinheit wird über die Diagnose/n, die visuellen Einschränkungen des:r Patient:in sowie die individuellen Ziele gesprochen. Es wird falls notwendig gemeinsam an einer Festlegung von persönlichen Zielen gearbeitet, sprich wo sind Sie besonders beeinträchtigt? Was ist Ihnen in Ihrem Alltag visuell besonders wichtig? Wo brauchen Sie spezielle Unterstützung? 

Die Therapieeinheiten werden je nach Schweregrad der Defizite und der Diagnose zusammengestellt und im Laufe der Sitzungen adaptiert. Der Fokus bei der Erstellung der Therapie liegt auf den persönlichen Zielen des:r Patient:in. Je nach Diagnose werden unterschiedliche Therapien angeboten: Anpassung von Prismenfolien, Explorationstraining, Fusionsübungen im freien Raum, Papier-Stift-Übungen, etc.

Um die Therapieeinheiten gut planen zu können ist es wichtig, Befunde des Gesichtsfeldes bzw. einen augenfachärztlichen Befund vorlegen zu können, damit die Defizite diagnostisch beurteilt werden können. Falls Patient:innen noch keine gründliche orthoptische sowie ophthalmologische Untersuchung durchführen haben lassen, besteht die Möglichkeit diese im Augenzentrum Brigittenau zu erheben. (Bitte geben Sie bei der Terminvereinbarung das Interesse der visuellen Rehabilitation bekannt) 

 

Bei Unsicherheit kann ein Erstgespräch vereinbart werden, in welchem evaluiert wird ob eine visuelle Rehabilitation sinnvoll ist oder eine andere Therapie zu empfehlen ist.

Bewährt haben sich 8-10 Therapieeinheiten wenn möglich 1x die Woche für 45 min. Die visuelle Rehabilitation wird primär als Hausbesuch angeboten, diese sind in Wien und Wien Umgebung möglich. Bitte beachten Sie, dass für eine weite Anreise ein Aufpreis verrechnet werden kann, dies wird im Vorhinein natürlich mitgeteilt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit die Therapieeinheiten im Augenzentrum Brigittenau außerhalb der Ordinationszeiten durchzuführen. 

Ziele

Das Ziel der visuellen Rehabilitation ist die Verbesserung der individuellen Lebenssituation sowie das Erlernen von Kompensationsstrategien, um den Alltag trotz visueller Einschränkungen gut zu meistern. Des Weitern ist es mir ein besonderes Anliegen, dass die persönlichen Ziele der Patient:Innen am Ende der Therapie erreicht wurden. 

Kosten

Der Stundensatz von 120,- richtet sich nach den offiziellen Empfehlungen des österreichischen Berufsverbandes der Orthoptist:innen.

Für die Anpassung von Prismenfolien wird eine Pauschale von 40 Euro verrechnet.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nicht die Kosten für ein neurovisuelles Rehabilitationstraining. Verfügen Sie über eine private Zusatzversicherung, klären Sie bitte die Kostenübernahme für orthoptische Diagnostik und Therapie direkt mit dem Versicherungsträger. Es besteht die Möglichkeit, die Rehabilitationskosten im jährlichen Steuerausgleich anzuführen.

Eine Rechnung wird Ihnen ausgestellt.

Was macht eine Orthoptistin? 

Die Orthoptik ist ein Spezialgebiet in der Ophthalmologie (Augenheilkunde), welche sich mit der Zusammenarbeit beider Augen befasst. Orthoptist:innen können durch ihr Wissen Menschen mit Amblyopie (Schwachsichtigkeit), Strabismus (Schielen), Sehstörungen, Sehbehinderung, Nystagmus (Augenzittern) und Augenbewegungsstörungen betreuen.  

 

Der Beruf Orthoptist:in ist ein gesetzlich anerkannter medizinscher Beruf, welcher zu der Gruppe der gehobenen medizinisch-technischen Dienste gehört. Das Studium "Orthoptik" wird als Vollzeitstudium an dem FH Campus Wien angeboten, nach dem Abschluss (BSc) sind Orthoptist:innen dazu berechtigt selbständig Untersuchungen durchzuführen sowie therapeutische Maßnahmen einzuleiten. Als spezifisch ausgebildete Fachkräfte können Orthoptist:innen die Sehfunktionen bei Personen aller Altersstufen sowie bei Personen mit besonderen Bedürfnissen untersuchen und behandeln.

Da der Beruf hohe sowie spezifische Kenntnisse um das Auge erfordert arbeiten Orthoptist:innen eng mit Augenärzt:innen in unterschiedlichen Einrichtungen zusammen. 

Die ophthalmologische Untersuchung beim Augenarzt gibt Informationen über den organischen Zustand des Auges, jedoch nicht immer über die Qualität des Sehvermögens. Vorallem bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen oder Hirnschäden (z.B. nach einem Schlaganfall) korreliert der Augenbefund nicht immer mit den Sehvermögen der Patient:innen. 

Hier kann eine individuelle visuelle Rehabilitation den Patient:innen bei den Beschwerden helfen. 

Wie auch immer Ihre Ziele aussehen, ich gehe auf jede:n Patienten:in individuell ein und passe die Therapieeinheiten auf die jeweiligen Bedürfnisse und Ziele an.

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